Nicht ohne meinen Kaffee: Das samtig-braune Gebräu ist die beliebteste Droge der Welt. Meist ist Kaffee- bzw. Koffeinkonsum (Tee, Cola, Energydrinks) völlig harmlos. Bei einer Koffeinunverträglichkeit kann Dein Lieblingsgetränk jedoch zu unerwünschten Nebenwirkungen wie Übelkeit, Durchfall oder Nervosität führen.
In diesem Artikel erfährst Du, was eine Koffeinunverträglichkeit bzw. eine Kaffeeallergie ist, deren Symptome und wie ein Bluttest Dir schnell Gewissheit bringt. Zudem gebe ich Dir Tipps zur besseren Kaffeeverträglichkeit und präsentiere Dir gesunde Alternativen.

Koffeinunverträglichkeit oder Koffeinallergie – das ist hier die Frage
Viele beginnen mit Kaffee oder Tee den Tag wegen des wach machenden, konzentrationsfördernden Koffeins. Zudem stehen diese Getränke aber auch für Geselligkeit, Gemütlichkeit und soziale Interaktion.
Bereits Paracelsus wusste: Die Dosis macht das Gift. Das gilt auch für Koffein und dessen belebende Wirkung. Koffeinkonsum in Maßen ist weder ungesund noch schädlich, ein übermäßiger Genuss kann jedoch negative Effekte hervorrufen.
Für einen gesunden Erwachsenen gilt die Menge von 400 Milligramm Koffein (4 Tassen Kaffee/5 Energydrinks) über den Tag verteilt als unbedenklich (Quelle: www.efsa.de ). Für Minderjährige, schwangere oder stillende Frauen gilt eine empfohlene Tagesobergrenze von 200 mg.
Neben Alter und Gewicht hängt die Wirkung des Koffeins auch maßgeblich von der individuellen Empfindlichkeit ab. Bei Personen mit einer Koffeinunverträglichkeit führt es zu Nervosität, Schlaflosigkeit, Schweißausbrüchen oder Herzrasen.
In seltenen Fällen kann aber auch eine Koffeinallergie vorliegen. Worin die Unterschiede zwischen einer Koffeinunverträglichkeit und einer Koffeinallergie liegen und welche Symptome jeweils typisch sind, erkläre ich Dir nachfolgend.

Koffeinunverträglichkeit Symptome
Eine Koffeinunverträglichkeit kommt relativ häufig vor. Besonders nach übermäßigem Genuss oder dem Konsum spezieller Kaffeesorten können folgende Symptome auftreten:
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- Beschleunigter Puls und Herzrasen
- Zittern, Unruhe und Nervosität
- Durchfall
- Übelkeit und Magenschmerzen
- Schlafstörungen und Schlaflosigkeit
- Schwitzen und Schweißausbrüche
- Schwindel
- Kopfschmerzen

Beschleunigter Puls und Herzrasen

Zittern, Unruhe und Nervosität

Durchfall

Übelkeit, Unwohlsein und Magenschmerzen

Schlaflosigkeit und Schlafstörungen
Das Licht ist aus und die Maschine rennt noch? Dann ist das Koffein aus Deinem Kaffee, Tee oder Energydrink noch nicht abgebaut. Während manche den Abbauprozess in nur 3–5 Stunden erledigt haben, benötigen andere bis zu 12 Stunden, um koffeinfrei zu werden. Dann kannst Du nicht einschlafen und liegst die halbe Nacht wach.

Schweißausbrüche und Schwitzen

Schwindel

Kopfschmerz

Koffeinallergie Symptome
Im Gegensatz zur Koffeinunverträglichkeit tritt eine Koffeinallergie äußerst selten auf. Auch die Symptome unterscheiden sich, denn Allergien werden durch eine Überreaktion des Immunsystems ausgelöst. In diesem Fall ist das Koffein das Allergen, welches Ärger macht. Die Symptome sind vielfältig und mit jenen anderer Lebensmittelallergien vergleichbar:
- Juckender Hautausschlag, Nesselsucht und Rötungen
- Schwellungen im Mund bzw. Mundbereich (Rachen)
- Erbrechen und Übelkeit
- Kurzatmigkeit und Schwindelzustände
- Allergischer Schock und Atemstillstand (nur in extrem seltenen, schweren Fällen)
Manchmal treten allergische Reaktionen auch erst einige Zeit nach dem Kaffeekonsum auf (Typ-IV-Reaktion, Kontaktallergie.) Um eine Kaffeeallergie beispielsweise mit einem Hauttest abzuklären, wendest Du Dich an den Arzt Deines Vertrauens.
Wie entsteht eine Koffeinunverträglichkeit?
Hauptverantwortlich für eine Koffeinunverträglichkeit ist oft das Koffein selbst. Je nach Zubereitungsart, Bohnensorte unterscheidet sich der Gehalt in Deinem Getränk:
*Quelle: www.kaffeeverband.de
Außerdem beeinflussen auch aroma- und geschmackbildende Inhaltsstoffe wie Bitterstoffe, Öle und Säuren die Kaffee-Verträglichkeit. Anteilsmäßig am meisten vertreten ist die sogenannte Chlorogensäure, die bei magenempfindlichen Kaffeetrinkern zu Durchfall oder Übelkeit führt.
Darüber hinaus enthält Kaffee biogene Amine wie das bekannte Histamin. Diese werden durch das Enzym Diaminoxidase (kurz DAO) abgebaut. Aber genau dieses Enzym blockiert Koffein in seiner Funktion und ist daher für Nebenwirkungen wie Beschwerden des Verdauungstraktes, erhöhter Blutdruck oder Zittern zuständig.
Ferner spielen bei der Koffeinunverträglichkeit Röststoffe eine zentrale Rolle. Diese begünstigen die Säurebildung im Körper, wodurch die typischen Symptome ausgelöst werden. Häufig besteht die Ursache einer Kaffeeunverträglichkeit auch im Zusammenspiel der verschiedenen Faktoren.

Weitere Lebensmittel, die Koffein beinhalten
Koffein kommt als chemische Verbindung in bestimmten Pflanzen natürlich vor. Neben Kaffeebohnen gehören auch Teeblätter, Kakaobohnen oder Kolanüsse dazu. Aufgrund seiner anregenden Wirkung wird natürliches oder synthetisches Koffein auch zahlreichen Erfrischungsgetränken, Energydrinks oder Süßwaren künstlich zugesetzt. Selbst Shampoos gegen Haarausfall enthalten Koffein. Mit diesen Lebensmitteln konsumierst Du Koffein:
- Schwarzer und Grüner Tee: Eine Tasse (220 ml) Schwarzer Tee enthält durchschnittlich 50 mg Koffein. 7 bis 8 Tassen entsprechen damit dem Tagesgrenzwert von 400 mg Koffein.
- Energydrinks: Diesen wird Koffein künstlich hinzugefügt. Eine handelsübliche Dose (250 ml) enthält ungefähr 80 mg Koffein.
- Cola: Eine typische Dose Cola (355 ml) enthält durchschnittlich 40 mg Koffein
- Dunkle Schokolade: Eine Tafel (100 mg) Zartbitterschokolade enthält ungefähr 50 mg Koffein.
- Mate-Tee (80 mg/Tasse), Guarana-Tee (rund 50 mg/Tasse)
- Viele verarbeitete Lebensmittel (z. B. Desserts)

Koffeinunverträglichkeit abklären: So kriegst Du Gewissheit
Wenn Du herausfinden möchtest, ob Du unter einer Koffeinunverträglichkeit leidest, achte auf etwaige Symptome. Treten Durchfall, Übelkeit, Herzrasen oder Zittrigkeit unmittelbar oder kurz nach dem Konsum von Kaffee oder koffeinhaltigen Getränken auf, liegt eine Unverträglichkeit nahe.
Mit einem Ernährungstagebuch kommst Du Deiner Diagnose näher. Dieses gibt Aufschluss über konsumierte Getränke und Lebensmittel und auch über die tatsächlich aufgenommene Koffeinmenge. Es liefert aber auch dann mögliche Anhaltspunkte, wenn die Symptomatik nicht eindeutig mit dem Konsum von Kaffee oder koffeinhaltigen Nahrungsmitteln zusammenhängt.
Eine Koffeinunverträglichkeit klärst Du schnell mit einem Bluttest wie dem Nahrungsmittelunverträglichkeitstest myNutrition 100 von Lykon. Neben Koffein klärst Du mit diesem Test auch die Verträglichkeit von 94 weiteren häufig konsumierten Nahrungsmitteln ganz bequem von zu Hause ab.

Tipps bei Kaffee- und Koffeinunverträglichkeit
Die schlechte Nachricht vorweg: Eine Koffeinunverträglichkeit ist nicht heilbar. Nur wer gänzlich auf Kaffee oder andere koffeinhaltige Getränke und Nahrungsmittel entgeht den unangenehmen Nebenwirkungen. Falls Du auf Muntermacher dennoch nicht komplett verzichten willst, habe ich Dir nachfolgend einige hilfreiche Tipps zusammengestellt:
Legende: IgG = Immunglobulin G, IgE = Immunglobulin E
1. Säurearme Kaffeesorten bevorzugen
Die am meisten enthaltene Chlorogensäure erzeugt den Säuregeschmack und kann aber auch Nebenwirkungen wie Übelkeit auslösen. Säurearme Kaffeesorten (Qualitätskaffee, Bio-Kaffee, entkoffeinierter Kaffee oder Getreidekaffee) enthalten dank schonender Röstung weniger Chlorogensäure und sind deshalb bekömmlicher.
2. Koffeinmenge reduzieren
Weniger ist mehr – und in diesem Fall auch verträglicher. Oftmals genügt es bereits, die Menge an Kaffee oder koffeinhaltigen Getränken zu reduzieren. Wer merkt, dass die erste Tasse Kaffee bzw. Dose Cola oder Energydrink noch keinerlei Probleme bereitet, aber die zweite oder dritte sehr wohl, hat den Schlüssel zum Erfolg bereits in der Hand.
3. Espresso statt Kaffee
Interessanterweise vertragen Personen mit einer Kaffeeunverträglichkeit Espresso häufig besser als normalen Kaffee. Verantwortlich dafür ist seine kürzere Brühzeit. Während Filterkaffee minutenlang zieht, zischt beim Espresso das heiße Wasser mit hohem Druck durch das Kaffeepulver. Die angenehme Folge sind weniger magenreizende Stoffe und damit eine bessere Bekömmlichkeit.
4. Auf schonende Zubereitungsarten setzen
Neben der oben erwähnten Brühzeit sind auch Zubereitungsart des Kaffees bzw. die Brühtemperatur wesentlich für Säuregehalt, Gerbstoffgehalt sowie Geschmacksintensität – und damit für die Verträglichkeit Deines Kaffees. Es ist daher nicht egal, ob Du Kaffee aus Kapseln, Pads, Filterkaffee oder Cappuccino aus dem Vollautomaten trinkst.
Mein Tipp: Probiere aus, welche Variante Du am besten verträgst!
5. Kaffee schwarz statt mit Milch
Ob man Kaffee mit oder ohne Milch trinkt, ist nicht nur Geschmackssache. Bei vielen Menschen führt die Kombination von Kaffee und in der Milch enthaltener Laktose unwissentlich zu Übelkeit, Magenschmerzen oder Durchfall. Das Weglassen von Milch oder der Einsatz von Kaffeesahne kann die Verträglich rasch verbessern.
Milchersatzprodukte wie Hafermilch oder Mandelmilch sind ebenso eine bekömmliche und umweltfreundliche pflanzliche Alternative. Teste Dich einfach mal durch und finde den für Dich passenden Drink!
6. Alternativen zu Koffein und Kaffee ausprobieren
Für viele von uns gehört eine heiße Tasse Kaffee oder Schwarzer Tee zum perfekten Start in den Tag. Fällt das weg, fehlt nicht nur der allmorgendliche Muntermacher, sondern auch ein lieb gewonnenes Ritual.
Probiere es deshalb doch mal mit diesen 5 Kaffee-Alternativen:
- Ingwer-Tee: Pusht den Kreislauf und stärkt zugleich das Immunsystem.
- Heiße Zitrone: Regt den Stoffwechsel an, fördert die Konzentration und bringt den Körper in Schwung.
- Ginseng-Tee: Unterstützt die Immunabwehr, hilft bei Müdigkeit und steigert die Leistungsfähigkeit.
- Weizengrassaft: Sorgt für einen morgendlichen Energieschub und ist reich an Vitaminen sowie Mineralstoffen. Allerdings ist der Geschmack gewöhnungsbedürftig.
- Lupinenkaffee: Ist magenfreundlich und der Trend unter den Kaffee-Alternativen. Selbst eingefleischte Kaffeetrinker können dieser Variante oft etwas abgewinnen.
7. Energie durch gesunden Lebensstil
Wenn Du dich dazu entscheidest, komplett auf Koffein zu verzichten, kann ein gesunder Lebensstil dabei helfen, Dein Energielevel hochzuhalten. Eine gesunde und vitaminreiche Ernährung, ausreichend Sport und Bewegung sowie genügend Schlaf können die belebende Wirkung von Koffein langfristig ausgleichen.
Wichtig: Falls keiner dieser Tipps helfen sollte und Beschwerden wie Übelkeit, Zittern oder Schlafstörungen weiterhin bestehen, solltest Du einen Arzt aufsuchen. Denn nicht immer sind vermeintliche Symptome einer Kaffee- bzw. Koffeinunverträglichkeit auch tatsächlich darauf zurückzuführen.
Fazit & FAQs
Koffeinhaltige Getränke gehören für viele zur Morgenroutine – und zum Lebensgefühl. Bei manchen verursachen diese jedoch unangenehmen Nebenwirkungen wie Herzrasen, Schwindel, Zittrigkeit etc. Ein Bluttest auf Koffeinunverträglichkeit bringt Dir schnell Klarheit. So kannst Du rasch auf Alternativen umsteigen und Deinen Tag wieder in vollen Zügen genießen.
Wie finde ich heraus, ob ich eine Kaffeeunverträglichkeit habe?
Wenn nach Espresso oder Cappuccino Dein Herz rast, die Hände zittern oder gar der Schweiß auf der Stirn steht, weist das eventuell auf eine Kaffee- bzw. Koffeinunverträglichkeit hin. Diese klärst Du ganz schnell mit einem Bluttest für zu Hause ab.
Wie lange dauert es, bis das Koffein abgebaut ist?
Das ist je nach Menge, Verträglichkeit, Alter, Geschlecht und gesundheitlicher Verfassung unterschiedlich. Die Wirkung tritt im Schnitt nach zehn bis dreißig Minuten ein und hält einige Stunden. Bei manchen Menschen ist Koffein allerdings auch erst nach 12 Stunden vollständig abgebaut.
Wie wirkt Kaffee verträglicher?
Mit kleinen Tricks kannst Du die Bekömmlichkeit (Säure- und Koffeingehalt) Deines Lieblingsgetränks verbessern: Eine kurze Kontaktzeit mit dem Wasser, eine mittlere Brühtemperatur sowie eine hellere Röstung und bestimmte Bohnensorten machen Deinen Kaffee verträglicher.
Schadet Kaffee meinem Magen?
Hier gilt: Die Dosis macht das Gift. Kaffee enthält je nach Sorte und Zubereitungsmethode viele Säuren. Bei zu hohem Konsum greifen diese die Magenschleimhaut an. Der Magen produziert noch mehr Säure, was auf Dauer zu Magenbeschwerden und einer Magenschleimhautentzündung führen kann.
Eine Kaffee oder Koffein Unvertraglichkeit ist nicht unbedingt eine schlechte Diagnose, insofern du davon weißt. Wenn du unter den oben beschriebenen Beschwerden leidest, dann ist ein Test auf Unvertraglichkeiten zu empfehlen.